Jährlich veröffentlicht das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) umfassende Zahlen und Fakten über das zurückliegende Landwirtschaftsjahr und die Nachhaltigkeit der Agrarpolitik. Heute publizierte das BLW den Agrarbericht 2025. Aus den vielen Befunden zur Schweizer Landwirtschaft des Jahres 2024 ragen ein paar Ereignisse heraus. Tiefe Ernteerträge in der Gemüseproduktion und im Rebbau waren das Ergebnis eines nassen Sommers bzw. von Frost- und Mehltauschäden.

Trotz sinkender Kuhbestände blieb die Milchproduktion mit 3,7 Millionen Tonnen im 2024 stabil. In dieser wichtigen Branche des Agrarsektors – sie steuert einen Viertel zum gesamten landwirtschaftlichen Produktionswert bei – setzt sich der Konzentrationsprozess fort. Gegenüber dem Vorjahr gibt es 2,5 Prozent weniger Milchproduktionsbetriebe (MPB), davon 8290 im Tal- und 8358 im Berggebiet. Das sind weniger als die Hälfte MPB wie noch vor 25 Jahren. Die durchschnittliche Betriebsgrösse ist in dieser Zeitspanne von 19,1 auf 29,7 Hektaren Land pro MPB gestiegen.

Ganz generell passen die Betriebe in der Landwirtschaft ihre Strukturen an. So sank die Zahl der Betriebe um 1,3 Prozent auf 47 075 Betriebe. Auffallend ist, dass die Anzahl der grösseren Betriebe mit über 50 Hektaren um rund drei Prozent zugenommen hat, während die Zahl mittelgrosser Betriebe zurückging. Eine Fortsetzung findet die Entwicklung bei der Betriebsleitung: Immer mehr Frauen übernehmen die Verantwortung in grossen sowie in kleineren Betrieben. Bereits werden 7,7 Prozent von Frauen geführt. Dieser Umstand spiegelt sich in der Vollzeitbeschäftigung, die bei den Frauen ansteigt und bei den Männern rückgängig ist.

Eine aktuelle Befragung vom Frühjahr 2025 zur Entwicklung der Lebensqualität zeigt: Die Bauernfamilien schätzen ihre Lebensqualität insgesamt positiver ein als noch vor vier Jahren. Hauptgrund dafür ist, dass bei den Themen Wertschätzung und Arbeitszeit eine markante Verbesserung konstatiert wird. So beklagen nur noch 15 Prozent der Bäuerinnen und Bauern eine zu geringe Wertschätzung ihres Berufsstands, was einer Halbierung gegenüber 2021 entspricht. Auch bei den Arbeitszeiten wird die Situation deutlich weniger negativ eingeschätzt (19% statt 27%). Am meisten schätzen die Bauernfamilien im Landwirtschaftsberuf weiterhin die Selbständigkeit sowie die Natur- und Tierverbundenheit. Nach wie vor kritisch werden die Anzahl der Vorschriften sowie sich ändernde politische Rahmenbedingungen bewertet.

Schliesslich hält der Agrarbericht auch die Geldflüsse des zurückliegenden Jahres fest. So wendete der Bund im Jahr 2024 für das Aufgabengebiet Landwirtschaft und Ernährung insgesamt 3,67 Milliarden Franken auf. Das entspricht 4,4 Prozent der Gesamtausgaben des Bundes. Gesamthaft blieben diese Ausgaben auf dem Vorjahresniveau. Mit 2,8 Milliarden Franken entfallen vier Fünftel davon auf die Direktzahlungen.

Der detaillierte Agrarbericht 2025 des BLW ist auf www.agrarbericht.ch publiziert.