Fazit: Fast 80 % der befragten Konsumentinnen und Konsumenten bemängeln Verfügbarkeiten im Lebensmittelhandel, insbesondere bei Frischesortimenten wie Obst und Gemüse. Vor allem jüngere Konsumentinnen und Konsumenten sind demnach in Sachen Verfügbarkeiten sensibel und erwarten stets die volle Produktpalette. Durch die Krisenjahre von Corona, Krieg in Europa und Inflation hätten viele Konsumentinnen und Konsumenten ihr Einkaufsverhalten angepasst, heißt es in der Studie. So hätten sich rund 80 % eine Bevorratung ihrer Lieblingsprodukte angewöhnt und tendierten mehr zu Händlern, bei denen sie in Sachen Verfügbarkeit gute Erfahrungen gemacht haben (60 %). Mehr als jeder Zweite (54 %) plane damit Einkäufe heute vorausschauender als vor der Krise.

Die Anspruchshaltung der Konsumentinnen und Konsumenten sei hoch, vor allem bei Produktengpässen: Bei nicht verfügbaren Produkten, wechselt der Studie zufolge rund jeder Zweite das Geschäft. Besonders groß ist die Abwanderungsgefahr als Reaktion auf fehlende Produkte in den Branchen Hygieneartikel (47 %) sowie Obst und Gemüse (46 %). Für eine verlässliche Verfügbarkeit würden die Hälfte der Konsumentinnen und Konsumenten sogar einen Aufpreis zahlen, insbesondere für schwer verfügbare Produkte oder eine lokale/regionale Herkunft. „Die letzten vier Jahre sind weder am Handel noch an den Konsumentinnen und Konsumenten spurlos vorüber gegangen. Lieferengpässe und Sparverhalten waren die großen Themen und haben das Kaufverhalten stark verändert. Das zunehmende Konsumentenbewusstsein rund um ihr Kaufverhalten – ob Preis, Herkunft oder Verfügbarkeit – verlangt vom Handel entsprechende Anpassungen. Ansonsten droht Kundenabwanderung“, mahnt Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des IFH Köln und Gründer des ECC Köln.