Das teilte das deutsche Bundesagrarministerium am Freitag mit. Die wissenschaftlich erarbeitete Weiterentwicklung des Algorithmus wurde in einem internationalen Gremium beschlossen, dem Vertreter von Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Belgien, Luxemburg, den Niederlanden und Spanien angehören.

Dem Gremium zufolge sollen beim Nutri-Score unter anderem Gehalte von Zucker und Salz künftig stärker gewichtet werden, wie das deutsche Ministerium weiter erläuterte. Bei Brot und Backwaren sollen Vollkornprodukte mit vielen Ballaststoffen besser unterschieden werden können.

Zudem können Öle mit einem geringen Anteil an gesättigten Fettsäuren wie Oliven-, Raps- und Walnussöl künftig günstigere Bewertungen erzielen. Mit zusätzlichen Regelungen für Fleisch und Fleischprodukte würden Produkte dieser Kategorie in besserer Übereinstimmung mit aktuellen Ernährungsempfehlungen bewertet, die ihren begrenzten Verzehr vorsehen. Aus den Anpassungen ergibt sich zudem laut Mitteilung eine differenziertere Bewertung von Fisch und Meeresfrüchten sowie gesüssten und ungesüssten Milchprodukten.

Vorschläge für mögliche Änderungen auch bei Getränken soll ein wissenschaftliches Gremium noch in diesem Jahr vorlegen.

Verschiedene Schweizer Firmen nutzen Nutri-Score
Wenn die Änderungen umgesetzt werden, sollen die Nutzungsbedingungen für die Unternehmen geändert werden, die den Nutri-Score verwenden. Es soll dann auch Übergangsfristen geben. Anbieter können das Logo auf freiwilliger Basis nutzen, müssen sich dann aber an die Vorgaben dafür halten.

In der Schweiz wird das Logo etwa von den beiden Detailhandelsriesen Migros und Coop genutzt. Aber auch der Discounter Lidl verwendet den Nutri-Score. Zudem hat der weltgrösste Lebensmittelkonzern Nestlé das Logo 2020 erstmals auf bestimmten Produkten eingeführt.